Bürgerzeit-Stammtisch: „Der Dieselmotor auf der Anklagebank!“

Rede und Antwort stehen die Stammtischbesucher der Freiwilligen Feuerwehr Schaggenhofen.

Johannes Nigl (38):

„Es ist schade, dass die Konzerne ihre Stellung so ausgenutzt und die Kunden betrogen haben. Damit wurde eine Motorentechnologie geschädigt, die grundsätzlich in Ordnung ist. Denn nicht alles, was in der Euro-Norm festgelegt wird, ist praxistauglich und umsetzbar.“

Tobias Siegl (23):

„Aus meiner Sicht fehlen immer noch die Alternativen zum Diesel: der Benziner braucht viel mehr Treibstoff, dem Elektroauto fehlt die Reichweite. Am angenehmsten wäre der Wasserstoffmotor, aber diese Technologie ist für uns Normalautofahrer  noch unbezahlbar.“

Stefan Spies (48):

„Keine Gnade: Ich bin dafür Fahrverbote durchzuziehen, wenn die Grenzwerte überschritten werden. Die Gesundheit der Menschen geht vor.“

Matthias Wagner (19):

„Früher wurde behauptet, dass der Dieselkraftstoff deswegen gefördert wird, weil der CO2 Ausstoß niedriger ist. Es ist mittlerweile mehrfach bewiesen, dass das nicht der Fall ist. Dahingehend halte ich es für fraglich, ob Dieselkraftstoff noch subventioniert werden sollte.“

Daniel Muszeika (25):

„Ich persönlich fände es schade, wenn der Diesel zunehmend aus Städten verdrängt werden sollte. Im Normalfall sind Landmaschinen, Baustellenfahrzeuge sowie Lkw auf Diesel angewiesen, Benzin ist aktuell keine Alternative. Diese alle zu verbieten sehe ich deswegen nicht als wirkliche Lösung. Dies gilt auch bei der Kombination von Pkw und Anhänger, hier ist vom Gefühl her ein Dieselfahrzeug die bessere Wahl.“

Holger Scherübl (37):

„Das ist ein schwieriges Thema, da man schon ein Experte sein muss, um zu wissen, wie umweltschädlich ein Motor wirklich ist. Eine pauschale Verurteilung des Dieselmotors lehne ich ab. Ich selbst fahre einen Diesel und plane ihn auch so lange behalten, wie mein Auto hält. Dass ich mir als nächstes aber wieder einen Diesel kaufe, glaube ich eher nicht.“

Hans Gleixner (53):

„Ich bin davon überzeugt, dass bei Langstrecken der Diesel effektiver ist als der Benziner. Auf Kurzstrecken oder nur bei Fahrten in der Stadt würde ich keinen Diesel empfehlen. Ich finde es allerdings beschämend, dass der Gesetzgeber immer noch Lücken bei der Überprüfung zulässt, die die Industrie ausnutzt.“

Markus Lang (44): 

„Die kraftvollen Motoren in Verbindung mit dem niedrigen Spritverbrauch machen viel Spaß und ein in der Leistung vergleichbarer Benziner hat deutlich mehr Durst! Auch haben wir Dieselfahrer durch den höheren Anschaffungspreis und die KFZ-Steuer eigentlich schon unseren Beitrag geleistet. Ich bin optimistisch, dass die vielen schlauen Leute in der Entwicklung sicherlich Lösungen in der Schubladen haben,  um sämtliche Probleme zu beheben. Erst wenn die Ölkonzerne ihre Macht verlieren, werden sie verwirklicht.“

Josef Neuner (43): 

„Meiner Meinung nach ist der Diesel etwas zu Unrecht in so schlechtes Licht gerückt worden. Durch den geringeren Verbrauch im Vergleich zu den Benzinmotoren wird weniger CO2 ausgestoßen, was nicht zuletzt auch dazu beiträgt, die strengeren Klimaschutzziele einzuhalten.“

Georg Hofmeister (48):

„Der Diesel ist immer noch der Motor mit dem besten Wirkungsgrad. Deshalb darf man ihn nicht verdammen. Außerdem hat er einen deutlich geringeren Kohlendioxidausstoß als der Benzinmotor.“

Irmgard Dechant (58):

„Wenn es in den Innenstädten immer mehr Dieselfahrverbote gibt, wird das die Geschäfte dort noch mehr schädigen. Die Leute werden nicht mehr zum Einkaufen kommen, wenn sie ihr Auto nicht benutzen dürfen.“

Alfons Dechant (60):

„Ich bin enttäuscht, weil ich mein Dieselfahrzeug im Glauben gekauft habe, dass es schadstoffarm fährt. Jetzt wird mir das Gegenteil erzählt. Und durch höhere Steuer und Anschaffungskosten rentiert sich auch der geringere Verbrauch nicht wirklich.“