Fröhlich humorvolle Sketche mit besinnlichem Zwischenton

Laabertheater transportiert Werke von Karl Valentin ins 21. Jahrhundert

An Bord: Die Sprache als Quelle des Missverständnisses.

O mein Papa, das war ein wunderbarer Clown.

Vater und Sohn – auf der Bühne und im richtigen Leben.

Im Fotoatelier: Hochzeitsfotos zum Abgewöhnen

LAABER (us). Überwiegend harmlos humorvoll, gleichzeitig temporeich unterhaltend, präsentiert sich das Laabertheater mit seiner Idee von Karl Valentin, die das Esamble mit verschiedenen Sketchen des Münchner Humoristen und nachempfundenen Eigenproduktionen auslebt. Regie führte Paul Reinwald, der auch selbst mit auf der Bühne steht.

Dabei gelingt es den Schauspielern Sabine Gibis, Johannes Holz, Martin Bodemer, Lisa Dutscho, Andreas und Jonathan Beck sowie Johannes Schießl meisterhaft, dem alten Stoff eine neue Aktualität zu geben, wenn zum Beispiel aus dem Buchbinder Wänniger ein Klingeltonkomponist wird, der endlich den Lohn für seine Arbeit hereintelefonieren will. 

Beeindrucken ist die Kurzweil, mit der die insgesamt zwölf Szenen inszeniert sind, es gibt weder Längen noch ist der Anspruch überhöht, so dass auch der Besucher ohne Bezug und Wissen über Karl Valentin mühelos verfolgen kann. Dazu trägt auch Karin Aschenbrenners bei, die auf dem Akkordeon  von Sketch zu Sketch überleitet und dabei Grandioses leistet. Sie trägt damit auch zum leisen und gar nicht lustigen Höhepunkt der Inszenierung bei: mit den Tönen von Hannes Waders Antikriegsballade „Es ist an der Zeit“ schwenkt sie ein auf den besinnlichen Zwischenton des Abends, der Valentins pazifistische Haltung zum Thema hat. 

Vater Andreas Beck stellt sich den Fragen seines Sohns Jonathan: Warum werden Kriege geführt? Wer stellt auch bei uns die Waffen dafür her und wer profitiert davon? Mit seinem a capella an Bühnenrand gesungen „Maikäfer flieg“ entlässt das jüngste Mitglied der Theatergruppe ein tief berührtes und sehr nachdenkliches Publikum in die Pause.