MAIERHOFEN (us). Wehe, wenn sie aufeinander losgelassen: Fünf Frauen, die als frischgebackene Witwen ein und desselben Mannes zusammentreffen, neigen nur selten zu freundschaftlichen Gefühlen. So ist es auch im Theaterstück „Witwenalarm“ von Walter G. Pfaus, das der Trachtenverein Painten auf die Bühne des Landgasthofs Maierhofen gebracht hat.
Angetrieben von Stutenbissigkeit und Raffgier machen sie sich so lange gegenseitig das Leben schwer, bis sie einen gemeinsamen Feind entdecken. Doch bis es soweit ist, bieten die fünf Protagonistinnen dem Publikum ein ultimatives Vergnügen. Perfider Humor vom Feinsten, nicht unter der Gürtellinie, sondern mit Witz und Intelligenz. So hat Walter G. Pfaus eine Handlung ausgeheckt, die auch der Regisseurin Elisabeth Dirigl kräftig Anlass gibt, für komische Momente zu sorgen.
Zum Witwentreffen kommt es, weil Lebemann Karl Gustav Ehrlicher völlig unerwartet in der Sauna verstarb. Zu Lebzeiten hat der Mann nichts ausgelassen. Er war vier Mal verheiratet. Zur fünften Hochzeit war es nicht mehr gekommen. Eine erste Untersuchung ergab, dass die Todesursache vermutlich ein Herz-Kreislaufversagen war. Doch Polizeihauptkommissar Bruno Wächter (Markus Schäfer) zweifelt an dieser Version. Er glaubt an Fremdverschulden und lässt den Leichnam obduzieren. Notar Kasper Minder (Ludwig Schweiker) hat die ehemaligen Frauen zusammenkommen lassen, um seinen Pflichten als Testamentsvollstrecker zu genügen. Er überträgt den Witwen die Aufgabe jeweils eine ehrliche Grabrede zu verfassen.
Das Treffen, bei dem auch reichlich Alkohol getrunken wird, verläuft wie erwartet. Mit einer Boshaftigkeit, zu der nur Frauen gegenüber Frauen fähig sind, gehen sich die Damen sprichwörtlich sogar an die Gurgel. Doch dann erkennen sie auch, wie identisch ihre Zeit mit dem Verstorbenen war: „Geizig warst Du nie. Dafür warst Du die meiste Zeit unseres Zusammenlebens ein Ekelpaket“, lautet der in Teamwork verfasste Abschiedsgruß an den tatsächlich Ermordeten, der auch den Kriminalhauptkommissar rat- und tatlos werden lässt. Das Wissen über die Tat reicht nämlich nicht, eine Täterin zu überführen. Und das Motiv ist bei allen Witwen, die zu Freundinnen geworden sind, gleich stark.
Getrennt sind sie marschiert, gemeinsam haben sie den Feind geschlagen. Wer es noch nicht erlebt hat, erkennt: Frauen können, so kotzbrockig und niederträchtig sie untereinander auch sein mögen, eine schlagkräftige Einheit bilden. Wenn‘s nur darauf ankommt.