Von Markus Rath
Ehrlicher Journalismus und Politikerdasein passen nicht zusammen. Und das hat seinen Grund: Schließlich ist den Medien gesetzlich verankert, neben Legislative, Judikative und Exekutive als vierte Gewalt eine Kontrollfunktion zugesprochen.
Hier genau beginnen die Irrungen und Wirrungen von Steffi Goss und der Laaberer CSU: Über alles, was ihren persönlichen Interessen dient, lanciert die Markträtin – als freie Mitarbeiterin der regionalen Tageszeitung – teilweise von dieser ungeprüft ihre Artikel und legt Berichterstattung nach ihrem Gutdünken aus. Hinzufügen, Weglassen, parteipolitisch Färben, vorsätzliche Desinformation oder das Unterdrücken von Ereignissen: Ob ein ihr persönlich nahestehender Alteingesessener seinen zugezogenen und damit scheinbar rechtlosen Nachbarn drangsaliert und schlägt ist egal, das macht sie zu dessen Privatsache.
Wenn es aber gilt, ihrer eigenen Wichtigkeit zu huldigen oder über das Leben der Senioren, Nachbarn oder Flüchtlinge in Laaber zu schwadronieren, da beherrscht sie die PR-Klaviatur. Mit diesen Täuschungen erhofft sie sich natürlich Achtung im Volk und versucht so, ihre Wiederwahl zu organisieren.
Mittlerweile hat sich Steffi Goss auch noch zur Pressesprecherin des Bürgermeisters aufgeschwungen und bestimmt damit, wer was wann erfährt! Ein exklusives Foto von einem wichtigen Termin bringt natürlich beim Arbeitgeber Zeitung Reputation, die Mitbewerber haben halt Pech gehabt. Unabhängigkeit ist etwas ganz anderes.
Journalismus und Politikerdasein passen so einfach nicht zusammen. Als Präzedenzfall sei an den Sportreporter Günter Koch erinnert, damals bekannt als die „Stimme des Club“. 2003 hätte er als aussichtsloser Listenkandidat der SPD mit einem Rekordergebnis den Einzug in den Bayerischen Landtag geschafft. Da aber eine Dienstanweisung des Bayerischen Rundfunks, wohl auf Druck der CSU, kurz vor der Wahl so angepasst wurde, dass sie auch Freien Mitarbeitern verbot, gleichzeitig Landtagsabgeordnete zu sein, nahm Günter Koch das Mandat nicht an, sondern blieb was er war: Sportreporter. Diese Entscheidung für eine Seite, die Günter Koch und der SPD damals zuzumuten war, sollte auch der Laaberer CSU und Steffi Goss zuzumuten sein.