Festspiel zum Jubiläum: „Aufbruch“ begeistert rund 2.000 Besucher

Michael Eibl: „Beratzhausener haben sich für gemeinsamen Erfolg selbstlos eingebracht“

BERATZHAUSEN (us). Der Bär, das Wappentier aus dem Beratzhausener Wahrzeichen, ist ein Stück Ewigkeit. Im Episodenstück „Aufbruch“ als Führer durch die Zeiten lebendig geworden, steht er für den Wandel, aber auch für die Verlässlichkeit in heutiger Zeit. Mit dem Theaterstück „Aufbruch“, das in den vergangenen beiden Juniwochen hinter dem Wirtshaus Six`n  anlässlich des 1150jährigen Bestehen des Marktes aufgeführt wurde, erklärte sich den Beratzhausener ihre Marktgeschichte. Gerade die ältere Generation hat noch so manche Episode nach dem zweiten Weltkrieg, die Städtepartnerschaft, das Künstlersymposium, in guter Erinnerung.  

Den Aufführungseinstieg in die Beratzhausener Geschichte beschrieb die Gründung des Löwlerbundes im Jahre 1489. Im Löwlerkrieg 1492 wird die Burg Ehrenfels von Herzog Albrecht IV. geschliffen, Beratzhausen geplündert, Türme und Mauern gebrochen. 1493 erhalten die Stauffer die gebrochene Burg wieder. Allerdings erholt sich das Geschlecht von diesem Schlag  nicht mehr. 1521 ist die Herrschaft Ehrenfels das erste geschlossene evangelische Gebiet Deutschlands. Die Stauffertochter wird als Argula von Grumbach berühmt im Kampf um religiöse Toleranz. Grundlage ist das Schauspiel: „Die Stauffer auf Ehrenfels“ von Josef Kößler. 

Als weiteres Thema stand der 2. Weltkrieg und die Ankunft der Flüchtlinge in Beratzhausen im Mittelpunkt. Mit der Ankunft der Flüchtlinge und ihrer Verteilung wird vermittelt, welche enormen Belastungen für die Einheimischen damit verbunden waren, aber auch wie die Herausforderungen von der Bevölkerung bewältigt wurden.

Eine Episode öffnet den Blick auf die Entwicklungen in einem modernen, friedlichen Europa am Beispiel Beratzhausens, das frühzeitig mit einer deutsch-französischen Partnerschaft sowie internationalen Kunstsymposien einen wichtigen Beitrag leistete. 

Die Geschichte, die Ereignisse und den Weg in das „Hier und Heute“ zeigt das sehr sehenswerte Theaterstück, das speziell für das Jubiläum der Marktgemeinde Beratzhausen von Bernhard Hübl geschrieben und inszeniert wurde. Für die Organisation der Veranstaltung zeichnete Matthias Beer verantwortlich. Der Kulturverantwortliche Michael Eibl setzte dabei die chronologischen Akzente. Er kann nicht ohne Stolz behaupten, dass die Ankündigung beim Neujahrsempfang im Januar 2016, im Juni ein Festspiel aufführen zu wollen,  selbst von kühnsten Erwartungen übertroffen wurden. 

Ein stets ausverkauftes Haus und die begeisternde, überzeugende schauspielerische Leistung aller Akteure lässt die Frage aufkommen, warum nicht drei Termine angehängt werden. Alle Vereine und viele Bürger, davon 70 auf der Bühne, so ist der Eindruck, hätten sich jetzt so richtig „warm“ gespielt. Für Michael Eibl ist es ein wichtiges Zeichen, wie sehr alle Bürger – von vernünftigen Projekten überzeugt – gerne bereit sind, sich für den gemeinsamen Erfolg selbstlos einzubringen.