„Wenn du gegen diese alten Männer zuhause nicht gewinnst, dann steigst du ab.“ Der Frust saß bei Handball-Abteilungsleiter Reinhard Linder tief, als er sich kurz nach der 23:25 (11:12)-Heimniederlage seiner Mannschaft im Kellerduell mit der OG Erlangen dem Gespräch mit der Bürgerzeit stellte.
Lindner beklagte, dass die Mannschaft vor allem gegen Ende der ersten Halbzeit ohne Mut und Courage gespielt habe. „Wir hatte richtig Angst, haben nur noch quer gepasst und versäumt in die Lücken zu gehen. Abschreiben wolle er sein Team aber nicht: „Wir haben noch einige Spiele“, sagte Lindner. Die Mannschaft hätte nur 80% der Leistung abrufen müssen, die man zuletzt bei der Niederlage gegen das Topteam Herzogenaurach gezeigt habe, um die OG zu bezwingen.
Das Spiel am Sonntagabend lief wie schon die gesamte Saison der HG wechselhaft. Die Gäste aus Erlangen, alles in Ehren ergraute Tophandballer, spielten sicher, ausgebufft und abgeklärt, ohne mit Schnelligkeit zu glänzen. So entwickelte sich eine spannende Partie, bei der der HG Express eigentlich immer ein oder zwei Tore hinterherhechelte. Kaum war die Chance zur Führung gekommen, leistete sich das Team aber zu viele Fehlwürfe, unter anderem wurden vier Siebenmeter nicht genutzt. Bezeichnend war dies in der Schlussphase, als es fast acht Minuten 21:21 stand, ehe die OG Erlangen entscheidend auf 22:24 wegzog. Zuvor hatte Hemau unzählige gute Chancen ausgelassen selbst in Führung zu gehen, sich den Ball durch starke Abwehrarbeit aber immer wieder erkämpft.